Wenn Sie eine Karte der Stadt-Sparkasse benutzen, stellen Sie Ihre Daten für kommerzielle Zwecke zur Verfügung. Und zwar, ohne dass Sie gefragt worden sind.
Überraschend wenig ist über das Cashback-Angebot der Stadt-Sparkasse Düsseldorf bislang bekannt, dabei werden enorme Geldmengen bewegt.
Das hört sich merkwürdig an, je mehr Informationen man aber zutage fördert, desto klarer wird, wer sich hier auf wessen Kosten die Taschen vollmacht und warum das Ganze so zurückhaltend bzw. gar nicht beworben wird. Der da so unverfroren abschöpft, ist die in Finanzkreisen als Senkrechtstarter gefeierte Paycentive AG. Diese hat sich als Vertriebspartner die lokalen Sparkassen ausgesucht. Die sich ihrerseits mehr als schwer tun, den Mehrwert vernünftig zu bewerben. Wieso auch?
Und so funktioniert’s: Kunden der Sparkasse, die in teilnehmenden Geschäften mit Ihrer Sparkassenkarte bezahlen, bekommen dort ein paar Prozent Cashback. Das hört sich zunächst gut an, nur stellt sich heraus, dass die Kunden gar nichts von diesen Rabatten wissen.
Der Cashhback wird nicht an der Kasse ausgezahlt, sondern dem Konto erst nach 5 bis 10 Wochen gutgeschrieben, allerdings gesammelt und ohne jeden Hinweis, wo die einzelnen Rabatte herkommen. Der Bezug zum einzelnen Händler, der den Rabatt gibt, wird nicht hergestellt. Der zahlt unterdessen noch einmal gut die Hälfte drauf für einen Service, von dessen Existenz die Kunden nichts wissen.
Und wieso machen die Händler das mit, zahlen Rabatte und Gebühren ohne jeden Sinn? Die Stadt-Sparkasse Düsseldorf rekrutiert lokale Einzelhändler durch Vertreterbesuche mit der Behauptung, dass die Händler beworben werden und eine signifikante Umsatzsteigerung stattfindet. Das ist ein Märchen, keiner kennt das System. Das Bewerben der Händler findet so gut wie gar nicht statt, auf der Sparkassen-Website z.B. ist ein Verzeichnis der teilnehmenden Einzelhändler nicht zu finden.
Mehr und mehr Händler kündigen inzwischen. „Was für ein Nepp! Allerhöchstens ist das eine Werbung für die Sparkasse. Die sammeln einen nach dem anderen ein und machen sich damit die Taschen voll, während wir hier die Zeche zahlen“, meinen zwei Händler auf der Lorettostraße. Die Kündigungsfrist beträgt ein Jahr, in dieser Zeit können noch reichlich Daten gesammelt werden. „…und wir bis an die Grenze des Erträglichen geschröpft werden“, so die Händler.
Auf den Punkt. Das System funktioniert eindeutig zu Lasten der teilnehmenden Einzelhändler, die ohne nennenswerte Gegenleistung mehrere Prozent der Einkaufssummen abgeben müssen. Man hört nichts darüber und es kann nur eine Erklärung geben: Zum Daten sammeln muss gar nichts beworben werden, im Gegenteil, besser im Verborgenen mauscheln und keinen wecken…
In Leipzig hat die Verbraucherzentrale mittlerweile Klage gegen dieses Verfahren erhoben, weil ohne Zustimmung der Kunden gesammelt wird Link zur Meldung der Sächsischen Zeitung .